Anbau-Konzept

Die Gärtnerei liegt in der malerischen Kleinstadt Schwarzach am Main, etwas abseits der Hauptstraße. Von hier aus sind stets die markanten Türme des Benediktinerklosters zu sehen, die eine eindrucksvolle Kulisse bilden. Der charmante, touristisch attraktive Ort lädt dazu ein, zur Ruhe zu kommen, neue Energie zu tanken und vielfältige Eindrücke zu sammeln.

Unser Gelände umfasst rund 2 Hektar Freilandfläche und etwa 1 Hektar überdachte Foliengewächshäuser. Hier verbinden wir traditionelle gärtnerische Erfahrung mit modernen, nachhaltigen Anbaumethoden. Besucher können die vielfältigen Kulturen im Wandel der Jahreszeiten entdecken und einen direkten Einblick in die ökologische Landwirtschaft gewinnen.

Unser Betrieb erhält keine Agrarsubventionen und finanziert sich vollständig eigenständig – für uns ein wichtiger Schritt hin zu unabhängiger, verantwortungsvoller Landwirtschaft.

Gärtnereigelände von Oben
Digitale Ansicht der Gärtnerei mit Beetbelegung

Gemüse & Kräuter Anbau

Wir bauen jährlich rund 60 verschiedene Feingemüse-, Fruchtgemüse- und Kräuterkulturen in höchster Bio-Qualität nach Naturland-Richtlinien an. Unser Ziel ist es, Vielfalt auf den Teller zu bringen und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen zu schonen. Dabei setzen wir bewusst auf einen abwechslungsreichen und mehrgliedrigen Anbau, um Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Ertrag langfristig zu sichern.

Ein besonderes Highlight ist unsere Tomatenvielfalt: Über 100 Sorten – von bewährten Klassikern bis hin zu seltenen und alten Varietäten – gedeihen in unseren Gewächshäusern. Ergänzt wird das Sortiment durch zahlreiche weitere Gemüsearten wie Paprika, Zucchini, Gurken, Salate und verschiedene Kräuter, die gemeinsam für eine breite und saisonale Auswahl sorgen. Immer wieder finden auch exotische Experimente Platz, etwa der Anbau von regionalem Ingwer.

Durch den konsequent ökologischen Anbau entsteht eine große Geschmacks- und Formenvielfalt, die nicht nur kulinarisch überzeugt, sondern auch wichtige Lebensräume für Tiere und Insekten schafft.

Tomaten-Vielfalt mit 100 Sorten im Anbau
Salatbeet mit Aussicht auf das Kloster

Anbaumethode

Seit 2021 bewirtschaften wir unsere Flächen besonders bodenschonend. Mit unserem Geohobel – einem Schlepperanbaugerät mit Schälmessern und integrierter Direktsaatfunktion – lockern wir den Boden nur bis maximal 5 cm Tiefe. So können wir mehrere Arbeitsschritte in einem Durchgang kombinieren und gleichzeitig die Bodenstruktur bestmöglich erhalten.

Zur Erholung und Verbesserung der Böden setzen wir auf vielfältige Maßnahmen: Regelmäßig säen wir Gründüngung aus, und eine von drei Anbauflächen bleibt jeweils drei Jahre lang vom intensiven Gemüseanbau verschont. Durch abwechslungsreiche Fruchtfolgen und den Einsatz unseres selbst erzeugten Komposts steigern wir die Bodenfruchtbarkeit langfristig und nachhaltig.

Auch beim Ressourcenschutz gehen wir konsequent vor: Verschiedene Mulchmaterialien wie Kleegrassilage, Schafwolle, Stroh und Mulchfolie schützen den Boden vor Austrocknung und Erosion. Gleichzeitig sorgt eine gezielte Tröpfchenbewässerung für einen sparsamen Wasserverbrauch. Bei unseren Topfsubstraten setzen wir weitgehend auf torffreie Erde. Zudem bestehen die neuen Töpfe aus recyceltem Material.

Geohobel mit Schlepper im Einsatz
Luzerne als Gründüngung auf Acker C
Blühstreifen-Mischung mit Phacelia
Schafwolle und Bändhengewebe als Mulch bei Rhabarber
Freiland: Bewässerung der Kulturen von oben, Gewächshaus: hauptsächlich Tröpchenbewässerung

Agroforst

Was ist Aroforst? Agroforst ist eine Landnutzungsform, bei der Bäume oder Sträucher gezielt mit Ackerbau oder Tierhaltung kombiniert werden.

Auf unseren Flächen erproben wir verschiedene Kulturen, darunter diverse Weiden, heimische und exotische Beeren- und Obstgehölze wie Feigen und Granatäpfel.

Ziele sind:

  • Klimaschutz: Gehölze und Humus binden dauerhaft CO₂ und senken den Treibhausgasausstoß.
  • Klimaanpassung: Bäume schützen Felder vor Wind, reduzieren Verdunstung und verhindern Bodenerosion.
  • Biomassezuwachs: Zusätzliche Holz- und Fruchterträge sowie mehr organische Masse für den Boden.
  • Mischkulturen: Mehrschichtige Systeme mit verschiedenen Pflanzenarten steigern Ertrag und ökologische Stabilität.
  • Grundwasserschutz: Tiefwurzelnde Bäume nehmen überschüssige Nährstoffe auf und verhindern Auswaschung.
  • Biodiversität: Unterschiedliche Strukturen schaffen Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
  • Bodenfruchtbarkeit: Humusaufbau verbessert Nährstoffspeicherung und Bodenqualität nachhaltig.
  • Landschaftsbild: Baumreihen und Sträucher gliedern die Flächen und erhöhen den Erholungswert.

Pflanzung Beerensträucher 2021
Weiden 2025 am Rand von Acker C

Modernisierung der Gärtnerei

Die in die Jahre gekommenen Strukturen unserer Gärtnerei mussten und müssen erneuert werden. So wurde ein neuer Sickerschacht angelegt, der sowohl Oberflächen- als auch Grundwasser sammelt.

Zudem haben wir die Bewässerungstechnik und Elektronische Steuerung der Gewächshäuser umfassend modernisiert. Viele dieser Arbeiten erfolgten in Eigenleistung sowie mit Unterstützung örtlicher Freunde und der Firma Anlagenbau Belzner.

Heute können wir Wasser, Lüftung und Klimasteuerung bequem per Smartphone von zuhause aus überwachen und steuern – eine enorme Erleichterung im Alltag.

Mithilfe eines 3D-Druckers können wir passgenaue Lösungen erstellen und teilweise alte Maschinen, für die es keine Ersatzteile mehr gibt, ersetzen oder verbessern. Auch im Gelände kommen 3D-gedruckte Objekte zum Einsatz, beispielsweise bei unserem Hofladen und den Tiergehegen.

Neuer Sickerschacht 2021
Neuverlegung der Wasserleitungen 2022
Gärtnerei-Steuerung über APP und PC
Das „Herz“ der Gärtnerei mit Wasserzentrale und Steuerung
3D gedruckte Sonnenblumen (drehbares Windspiel) im Schildkrötengehege

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